Wertvolles Libellengewässer wieder auf Vordermann gebracht

  • Titel: Habitaterhaltungsmaßnahmen am Bananenteich auf der Olbersdorfer Althalde (Ident Nr.: 052022013201NEE)

  • Antragstellung, Planung, Begleitung und Umsetzung: Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge gGmbH

  • Zeitraum: 2022 bis 2023

  • Förderung: Richtlinie Natürliches Erbe - RL / NE 2014

Der Bananenteich wurde im Zuge der Rekultivierungsmaßnahmen im Nachgang der Braunkohleabbautätigkeiten auf der Olbersdorfer Althalde ausgehoben. In der Folge entwickelte sich das Gewässer, welches ausschließlich durch Regen- und Grundwasser gespeist wird, zu einem hotspot der Libellendiversität. Die Artspezialisten Prof. Christa Maria Heidger und Jörg Müller konnten hier bis 2019 35 Libellenarten nachweisen, darunter die gefährdeten bzw. seltenen Arten: Speer-Azurjungfer, Fledermaus-Azurjungfer, Glänzende Binsenjungfer, Kleine Binsenjungfer, Große Moosjungfer, Kleine Moosjungfer, Kleiner Blaupfeil und Grüne Flussjungfer. Im Laufe der Zeit und aufgrund ausbleibender Pflege nahmen typische Sukzessionserscheinungen zu und gewannen die Oberhand. Gehölze wie Birke, Erle und Weide eroberten die vormals völlig freiliegenden Uferzonen des nährstoffarmen Kleingewässers. Der damit zusammenhängende Laubfall führte zur Akkumulation von organischer Substanz und damit zur Bildung von Teichsedimenten. In der Folge dieser Verschlammung nahmen die Bestände von Rohrkolben und Schilf erheblich zu bis das Röhricht den größten Teil des Gewässerskörpers bedeckte und weiterhin zur Verlandung beitrug. Die Libellenfauna reagierte auf die Beschattung und den Verlust von freistehendem Wasser mit verminderter Aktivität und Diversität. Um den teilweise sehr seltenen Arten wieder einen geeigneten Lebensraum zu bieten, haben wir in 2023 eine Fülle an Maßnahmen am Bananenteich umgesetzt. 

 

So wurde das mehr oder weniger komplette Ostufer von Gehölzen freigestellt, was zu einer um Vielfaches verbesserten Sonnenexposition des Gewässerkörpers führte. Die anliegende Wiesenfläche wurde grundhaft saniert (Mahd und Entfernung Gehölzreste, Stubben etc.), sodass sie dauerhaft faunaschonend gesichert und als Wanderkorridor freigehalten werden kann. Etwa ein Drittel des Schilfes wurde entfernt und etwa die Hälfte des Gewässers wurde entschlammt. Dies führt zu einer Mixtur unterschiedlichster Habitate und Mikroklimate.

Bananenteich vor Sanierung (Foto: Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge)

Der Bananeteich vor den Sanierungsmaßnahmen, das zugewachsene Ufer ist deutlich zu erkennen. (Foto: Kay Sbrzesny)

Bananenteich während der Sanierung (Foto: Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge)

Großes Gerät war nötig, um einen Teil des Schilfes und Schlammes zu entfernen. Dadurch konnten wieder verschiedene Habitate und Mikroklimate hergestellt werden.

Bananenteich zum Ende der Sanierungsarbeiten (Foto: Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge)

Nordufer des Bananenteiches gegen Ende der Maßnahmen in 2023: größere Teile des Gewässerkörpers wurden entschlammt und beginnen sich wieder mit Wasser zu füllen. Das mehr oder weniger komplette östliche Ufer wurde freigestellt. Die entstandene Freifläche wird nun einer dauerhaften Pflege zugeführt und bildet einen Wanderkorridor für wärmeliebende Libellen und andere Insekten.

 

Dieses Projekt wird gefördert durch die Richtlinie Natürliches Erbe 2014-2020.

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